Von femitale GmbH

Wie dein Zyklus deine Darmgesundheit beeinflusst

Frauen sind zyklische Wesen. Wir durchlaufen in unserem monatlichen Zyklus energetische, hormonelle, emotionale Hochs und Tiefs.

Ist dir schon mal aufgefallen, das auch bestimmte Verdauungsbeschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall und Verstopfung zu bestimmten Zeiten im Zyklus auftreten? In diesem Artikel erfährst du, wie der weibliche Zyklus die Darmgesundheit beeinflusst.

Die erste Zyklushälfte

Die Menstruationsphase

Ist oft geprägt von Bauchschmerzen, Bauchkrämpfen, Durchfall und Verdauungsstörungen. Eine große Rolle spielen dabei die erniedrigten Hormone Östrogen, Progesteron und die Freisetzung von Prostaglandinen.

Im Ayurveda wird sie als ein Reinigungsprozess für den gesamten weiblichen Körper angesehen und reduziert sich nicht nur auf das Abstoßen der Gebärmutterschleimhaut. Auch der Darm wird dadurch beeinflusst, was sich in form von Durchfall und Blähungen zeigt.

Unterstütze deine Darmgesundheit jetzt mit:

  • Wärmenden Gemüsesuppen, Tee (Fenchel, Minze) warmem Porrige, Ofengemüse, wärmenden Gewürze, gesunden Fetten (z. B. Omega-3-Fettsäuren)
  • Rückzug, Wärme, Selfcare zum Energie sammeln, Innerer Reflexion, sanften Yoga-Asanas
  • Fehlenden Nährstoffen Eisen und Zink, die während der Menstruation verloren gehen. Die Einnahme von Magnesium kann Krämpfe lindern.

 

Empfehlenswerte Nahrungsmittel sind:
Samen, Kerne, Nüsse, Haferflocken, Hülsenfrüchte, Möhren, Kürbis, Paprika, Spinat, Brokkoli, Rote Bete, Rucola, Fenchel, Zitrusfrüchte

Weniger geeignet sind tierische Produkte.


Die Follikelphase

Während eine neue Eizelle heranreift, kommt die Verdauung (v. a. durch den Anstieg des Östrogens) langsam zur Ruhe und bereitet kaum Beschwerden. Die meisten Frauen fühlen sich selbstbewusster, optimistischer, energiegeladener, kreativer, können sich besser konzentrieren.

Unterstütze deine Darmgesundheit jetzt mit:

  • Weniger Süßem, warmen Speisen, fermentierten und präbiotischen Lebensmitteln, entgiftenden Gemüsesorten
  • Ausreichend Bewegung und Sport im Alltag
  • Kreativen Dingen die dir Spaß machen, neuer Zielsetzung

 

Empfehlenswerte Nahrungsmittel sind:
Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Hafer, Kartoffeln, Reis, grünes Gemüse,
fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut, Kombucha und Kimchi.

 

Zweite Zyklushälfte

Die Ovulationsphase

Zu Beginn des Eisprungs bereitet die Verdauung kaum Beschwerden. Testosteron und Östrogen erreichen nun ihren Höchststand. Jetzt verspüren viele Frauen hohe Energie, fühlen sich besonders attraktiv, die Haut bekommt einen tollen Glow, sie verspüren Lust auf soziale Kontakte, haben eine erhöhte Libido.


Nach dem Eisprung fällt der Östrogenspiegel deutlich ab, was zu einer Zunahme von Verstopfungen und Blähungen führen kann.

Unterstütze deine Darmgesundheit jetzt mit:

  • Vollwertiger und basischer Nahrung, kühlenden Nahrungsmitteln, genügend Ballaststoffen, Kalzium und Antioxidantien
  • Vielseitiger achtsamer Bewegung, Zeit in der Natur, Aktivitäten mit Freunden

 

Empfehlenswerte Nahrungsmittel sind:
verschiedene Obst- und Gemüsesorten, Hülsenfrüchte, Samen, Nüsse, Amaranth, Haferflocken, Grünkohl, Brokkoli, Rucola, Möhren, Grünkohl, Spinat, Paprika, Salate.

Weniger: Fleisch und Milchprodukte

Die Lutealphase

Die vierte Zyklusphase beginnt unmittelbar nach dem Eisprung und bringt oft vermehrt Darmprobleme, starke Stimmungsschwankungen, Brustschmerzen, Wassereinlagerungen und Hautprobleme mit sich, Durch die Produktion des entspannend wirkenden Progesterons wird die Verdauung träger - Verstopfung und Blähungen sind oft die Folge.


Unterstütze deine Darmgesundheit jetzt mit:

  • ausgewogenen, leichten Speisen (viel gekochte und gedünsteter Speisen), guten Fetten, Proteinen und komplexen Kohlenhydraten. Das reduziert Heißhungerattacken.
  • Moderater Bewegung(Yoga ä.), Meditation, Journaling, positiven Erlebnissen, Reflektion, Struktur und Ordnung, Selfcare

 

Empfehlenswerte Nahrungsmittel sind: 
Süsskartoffen, Karotten, Pastinaken, Kürbis, Eier, Avocados, Sonnenblumenkerne, Zitronen, Kiwi, Erdbeeren, Brokkoli, Kichererbsen, Lachs, Linsen, Leinsamen, Vollkornprodukten grünes Gemüse 

Meide: Fertigprodukte, Zucker, Weißmehl, Koffein, Alkohol, zu viel Salz, Tierische Produkte

 

Pille und Verdauung

Die Antibabypille wird oft bei vielen Zyklusbeschwerden (PMS, schmerzhafter Periode, Hautproblemen) eingesetzt. Sie täuscht dem Körper moderat eine Schwangerschaft vor. Die hohe Progesterondosis sorgt dann für eine dauerhaft träge Verdauung und entsprechenden Beschwerden.

Nicht zu vergessen - der Zustand der Darmflora

Die Beschaffenheit deiner Darmflora spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Zyklusbeschwerden.


Die Darmflora und das Hormonsystem sind eng miteinander verbunden. Eine gestörte Darmflora kann der Grund für PMS, eine ausbleibende Periode, Zwischenblutungen und Nährstoffmängel sein, weil der Darm die Nährstoffe nicht ausreichend aufnehmen kann.

Mein Tipp:
Lass bei anhaltenden Verdauungs- und Zyklusbeschwerden die Beschaffenheit deiner Darmflora durch eine Darmflora-/Mikrobiomanalyse bestimmen und sie anschließend mit Hilfe eines Experten individuell wieder aufbauen/stabilisieren. 

Zum Schluss
Nobody is perfekt. Jeder ist individuell. Hör auf deinen Körper. Kennst du die Zusammenhänge von Zyklusphasen und Verdauung, kannst du deinen Alltag dementsprechend darauf ausrichten. Hilfreich kann ein Zyklus- /Verdauungs-Journal sein, in das du die Menstruationsblutung und alle anderen Befindlichkeiten einträgst.

Geschrieben von Jana Schwarzberg Ayurveda-Expertin mit Schwerpunkt auf Darm- und Frauengesundheit. Mehr über Jana erfahren: Holistic Familycare

 

Quellen:

http://www.vitalstoff-lexikon.de/Fettsaeuren/Omega-3-Fettsaeuren/Lebensmittel.html

Heitkemper MM, Jarrett M. Pattern of gastrointestinal and somatic symptoms across the menstrual cycle. Gastroenterology. 1992 Feb 1;102(2):505-13.Judkins TC, Dennis-Wall JC, Sims SM, Colee J, Langkamp-Henken B. Stool frequency and form and gastrointestinal symptoms differ by day of the menstrual cycle in healthy adult women taking oral contraceptives: a prospective observational study. BMC Womens Health. 2020 Dec;20(1):136.

Moore J, Barlow D, Jewell D, Kennedy S. Do gastrointestinal symptoms vary with the menstrual cycle? Br J Obstet Gynaecol. 1998;105(12):1322–5.

Heitkemper MM, Chang L. Do fluctuations in ovarian hormones affect gastrointestinal symptoms in women with irritable bowel syndrome? Gend Med. 2009 Jan;6:152–67.