By Anna Hauer

Scheidenausfluss – ein Blick in den Slip

Von durchsichtig zu weiß, gelblich oder bräunlich, spinnbar oder etwas fester - viele Frauen* bemerken Scheidenausfluss zum ersten Mal kurz vor ihrer Pubertät und haben ihn bis zum Eintreten der Menopause. Welche Bedeutung haben das unterschiedliche Aussehen und die wechselnde Konsistenz?

Weißfluss: normaler Scheidenausfluss

Auch bei aufrechter und gesunder Scheidenflora ist der weißliche Ausfluss Teil des Alltags. Er ist geruchslos und verändert sich zur Zeit des Eisprungs von milchig-weiß und eher zähflüssig zu durchsichtig und spinnbar. Während der Ovulation bemerken menstruierende Personen häufig, dass sich der Scheidenausfluss verstärkt und fast flüssig wird. Geschuldet ist das dem weiblichen Geschlechtshormon Östrogen. 

Auch wenn ein feuchter Klecks in der Unterwäsche häufig nervt und unangenehm ist, spielt der Ausfluss eine wichtige Rolle für unsere vaginale Gesundheit: Überflüssiger Schleim und Zellen werden so aus der Scheide geleitet. Nebenbei erhalten die Milchsäurebakterien im Ausfluss das leicht saure Milieu aufrecht, das eine erfolgreiche Abwehr von Pilzen und Keimen garantiert. 

 

Was, wenn der Scheidenausfluss ganz anders aussieht?

Vermehrter Scheidenausfluss, öfter begleitet von einem fischigen Geruch, Schwellungen, Juckreiz und ungewöhnlicher Verfärbung, ist häufig Begleiterscheinung einer vaginalen Erkrankung.

Du solltest außerdem auf die Konsistenz achten: Ist der vaginale Ausfluss krümelig? Blutig oder eitrig? Schaumig oder doch eher schleimig? Wenn dein Scheidenausfluss anders als üblich aussieht, kann das unterschiedliche Ursachen haben: eine Entzündung der Scheide, einen Pilz (mehr hier) oder Vaginose (Infektion der Scheide durch Bakterien). 

Auch Geschlechtskrankheiten, wie beispielsweise Gonorrhö (Tripper) oder Chlamydien, können deinen Ausfluss verändern. Hier erkennst du Infektionen häufig an der gelblich-grünen Verfärbung. 

Wann solltest du zum Arzt?

Wie bei vielen Gesundheitsfragen gilt auch hier: Lieber einmal zu viel im Wartezimmer der Gynäkologie gesessen. Sollte sich dein Ausfluss stark verändern, unangenehm zu riechen beginnen oder eine unübliche Konsistenz aufweisen, suche am besten deinen Arzt oder deine Ärztin auf, um der Sache auf den Grund zu gehen. Bei blutigem Ausfluss sollte sofort ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.

Durch Untersuchung der Geschlechtsorgane und einer Scheidenausfluss-Probe kann festgestellt werden, warum eine Auffälligkeit eingetreten ist. Nicht immer steckt eine Infektion hinter den Veränderungen, auch Stress, psychische Belastung oder die Einnahme gewisser Medikamente können ursächlich dafür sein.

Von hellrosa bis dunkelbraun, auch Periodenblut kann unterschiedlich aussehen. Informiere dich darüber hier

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Wichtig! Dieser Artikel darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung herangezogen werden, da er sehr allgemein gehalten ist. Wenn du Beschwerden hast, dich krank fühlst (physisch oder psychisch) oder noch mehr zu diesem Thema wissen möchtest, hole bitte ärztlichen Rat ein. 



Quellen:
Netdoktor (Artikel zu Ausfluss)
Uniklinikum Jena (Artikel zu Ausfluss aus der Scheide)
Frauenärzte im Netz (Artikel zu Ausfluss und Entzündung der Scheide)
Apotheken.de (Artikel zu krankhaftem Ausfluss)
Onmeda (Artikel zu Ausfluss aus der Scheide)
Gesundheit.gv.at (Artikel zu Vaginose)