By Anna Hauer

Diese 4 Hormone beeinflussen deinen Zyklus

Der weibliche* Zyklus ist komplex. Nicht nur während der Periode passiert viel in unserem Körper. Dafür sorgen unterschiedliche Hormone: LH, FSH, Östrogen und Progesteron. Overview für dich incoming. 

FSH: notwendig für die Reifung des Follikels

Das follikel-stimulierende Hormon (kurz auch FSH) übernimmt bei Frauen* einen wichtigen Part in der Reifung des Follikels. Auch bei Männern* kommt es vor und sorgt für Bildung der Spermien. FSH wird in der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) gebildet. Das Hormon ist maßgeblich für die Fruchtbarkeit und wirkt außerdem bei der Steuerung des Menstruationszyklus mit. 

Ein niedriger FSH-Wert kann auf eine Schwangerschaft hindeuten oder dass Hypothalamus oder Hypophyse nicht richtig funktionieren, beispielsweise aufgrund eines Tumors oder Unfalls. Ein erhöhter Wert kann das Resultat von Funktionsstörungen in den Geschlechtsorganen sein. 

 

LH: löst den Eisprung aus

LH (luteinisierendes Hormon oder Luteotropin) wird ebenfalls im Gehirn produziert, nämlich im Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse. Es kommt bei Frauen* und Männern* vor, bei letzteren ist es für die Produktion von Testosteron in den Hoden verantwortlich. Während der Reifung wird in den Follikeln vermehrt Östrogen gebildet, was für das Gehirn ein Zeichen ist, mehr LH freizusetzen. So wird der Eisprung ausgelöst, wobei die Eizelle entlassen wird und sich aus dem Follikel der Gelbkörper entwickelt. Auf ihrer Reise zum Uterus kann die Eizelle befruchtet werden. 

Bei einem niedrigen Wert können die Eierstöcke nicht richtig funktionieren. Die Einnahme der Pille kann dafür beispielsweise eine Grund sein. Ein hoher Wert ist während des Eisprungs völlig normal, zu diesem Zeitpunkt steigt er stark an, bevor er wieder sinkt. Nach den Wechseljahren kann das LH ebenfalls erhöht sein.

Östrogene: die weiblichen Geschlechtshormone

Hinter dem Begriff Östrogene verstecken sich das Östron, das Östradiol und das Östriol. Gebildet werden sie in den Eierstöcken, während der Schwangerschaft auch in der Plazenta, oder in der Nebennierenrinde. Beim Mann* wird eine geringere Menge davon ebenfalls in den Hoden gebildet und ist wichtig für den Fettstoffwechsel.

Das FSH wirkt anregend auf die Produktion der Östrogene. Aber was machen die weiblichen Geschlechtshormone eigentlich in unserem Körper? Sie sorgen dafür, dass das unbefruchtete Ei heranwächst und verändern den Schleimpfropf der Gebärmutter während des Eisprungs so, dass Spermien leichter hindurchkommen und eine Befruchtung möglich wird. Östrogene wirken aber auch beim Schleimhautaufbau im Uterus mit, beim Stoffwechsel, in der Knochenbildung und beim Wachstum der Brust. Oft sind sie für Wassereinlagerungen im Körper oder einen erhöhten Cholesterinwert verantwortlich. Verhütungsknowledge für dich: Künstliche Östrogene befinden sich beispielsweise in der Pille. 

Um den Eisprung schwankt vor allem das Östradiol, ein Anstieg kann auch in der Schwangerschaft beobachtet werden. Schädigungen der Niere, der Leber oder Tumore können ebenfalls ursächlich für einen Anstieg sein. Schuld an einem niedrigen Wert kann eine Störung der Eierstöcke oder des Hypophysenvorderlappen sein. 

Progesteron: wichtig während der Schwangerschaft

Bei Frauen* im gebärfähigen Alter wird Progesteron (Gelbkörperhormon) in der zweiten Zyklushälfte vom Gelbkörper des Follikels (oder bei einer Schwangerschaft in der Plazenta) gebildet. Es ist essentiell für die Aufrechterhaltung einer Schwangerschaft und bereitet den Uterus durch bessere Durchblutung und Erhöhung der Körpertemperatur auf eine mögliche Einnistung vor. Sollte das Ei nicht befruchtet werden, produziert der Gelbkörper immer weniger Progesteron und es kommt zur Periode.

Ein Anstieg des Wertes während der Schwangerschaft und nach dem Eisprung ist normal. Wenn zu wenig Progesteron vorhanden ist, kann es zu Unregelmäßigkeiten beim Zyklus kommen oder zu unerfülltem Kinderwunsch.

Wichtig! Dieser Artikel darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung herangezogen werden, da er sehr allgemein gehalten ist. Wenn du Beschwerden hast, dich krank fühlst (physisch oder psychisch) oder noch mehr zu diesem Thema wissen möchtest, hole bitte ärztlichen Rat ein. 


Quellen:
Gesundheit.gv.at (Artikel zu FSH)
Gesundheit.gv.at (Artikel zu Progesteron)
Apotheken-Umschau (Artikel zu FSH)
Apotheken-Umschau (Artikel zu LH)
Apotheken-Umschau (Artikel zu Östrogene)
Apotheken-Umschau (Artikel zu Progesteron)
Medizinfo (Artikel zu LH)
Onmeda (Artikel zu LH)
Netdoktor (Artikel zu Östrogene)